Warum mögen Hundetrainer keine Hundegeschirre?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum manche Hundetrainer Geschirre betrachten, als hätten sie gerade eine Katze auf einer Hundeschau gesehen? Nehmen Sie sich einen Stuhl, nehmen Sie ein Leckerli (natürlich für Ihren Hund) und lassen Sie sich von mir aus der Sicht eines Hundetrainers erzählen, der schon alles gesehen hat.

Die kurze Antwort? Es geht nicht darum, dass wir Geschirre nicht mögen, sondern darum, dass sie in Trainingssituationen oft falsch eingesetzt werden. Geschirre sind aus vielen Gründen fantastisch, aber wenn es um das Training geht, können sie manchmal zu mehr Zug und weniger Kontrolle führen, was es schwieriger macht, gutes Verhalten an der Leine zu vermitteln.

Einige Hundetrainer haben aus verschiedenen Gründen Vorbehalte gegen Geschirre, wobei zu beachten ist, dass die Meinungen zu diesem Thema unter Fachleuten sehr unterschiedlich sein können. Hier sind einige der häufig angeführten Gründe:

1. Reduzierte Kontrolle: Geschirre bieten Hunden im Vergleich zu Halsbändern einen größeren Bewegungsspielraum, so dass es für den Besitzer oder Trainer schwieriger sein kann, den Hund zu kontrollieren, insbesondere wenn der Hund groß oder besonders reaktionsfreudig ist.
2. Ermutigung zum Ziehen: Einige Geschirrtypen können das Ziehen des Hundes sogar noch verstärken. Das liegt daran, dass die Geschirre den Druck gleichmäßiger auf den Körper des Hundes verteilen, was die Unannehmlichkeiten beim Ziehen verringern und somit das Zugverhalten verstärken kann. Dies gilt insbesondere für Geschirre, die auf dem Rücken befestigt werden.
3. Herausforderungen in der Ausbildung: Zu Trainingszwecken bevorzugen manche Trainer die Rückmeldung und Kontrolle, die ein traditionelles Halsband bietet, insbesondere wenn sie einem Hund beibringen wollen, an der Leine zu gehen oder bei Fuß zu gehen. Halsbänder ermöglichen eine direktere Kommunikation von Befehlen über die Leine.
4. Potenzial für Flucht: Aus manchen Geschirren kann der Hund leichter herausschlüpfen als aus einem richtig angelegten Halsband. Dies kann ein Sicherheitsrisiko darstellen, insbesondere in potenziell gefährlichen Umgebungen wie belebten Straßen.
5. Übermäßige Abhängigkeit: Es besteht die Befürchtung, dass ein zu starkes Verlassen auf ein Geschirr zu einer übermäßigen Abhängigkeit von der Ausrüstung zur Kontrolle und Verhaltenssteuerung führen kann, anstatt dem Hund beizubringen, auf Befehle zu hören und darauf zu reagieren, ohne dass er physisch zurückgehalten werden muss.

Sind Geschirre die Bösewichte des Hundetrainings?

Zunächst einmal wollen wir mit einem Mythos aufräumen: Geschirre sind nicht die Bösewichte in der Geschichte der Hundeerziehung. Sie sind eher die Anti-Helden. Missverstanden.

Die meisten Hundetrainer schrecken vor schlecht sitzenden Geschirren zurück, weil sie es Hunden ermöglichen, mit ihrem ganzen Körpergewicht zu ziehen. Stellen Sie sich vor, Sie versuchen, einer pelzigen Lokomotive Manieren beizubringen. Genau so fühlt es sich an.

Die Wahrheit ist, dass ein Geschirr ein wirksames Mittel sein kann, um das Ziehen zu kontrollieren, aber nur, wenn es richtig eingesetzt wird. Hier kommen wir, die Hundetrainer, ins Spiel und schwingen unsere Zauberstäbe (oder Leckerli-Tüten), um den Lernprozess ein wenig zu vereinfachen.

Warum das lange Gesicht, wenn es um Gurtzeuge geht?

Es ist nicht so, dass wir etwas gegen Gurtzeuge an sich haben. Es geht vielmehr darum, das richtige Werkzeug für die jeweilige Aufgabe zu finden.

Ein Gurtzeug ist wie ein Paar Rollerblades. Es eignet sich gut zum Herumfahren, aber nicht so gut, um die Grundlagen des Gassigehens zu erlernen. Viele Trainer ziehen es vor, mit einem Halsband zu beginnen, weil es dem Hund mehr Rückmeldung darüber gibt, was beim Spazierengehen erwartet wird.

Aber jetzt kommt der Clou: Als Trainerin habe ich erlebt, dass Geschirre bei bestimmten Hunden Wunder wirken, vor allem bei solchen mit Nackenproblemen oder Atemproblemen. Es kommt immer auf den einzelnen Hund und seine Bedürfnisse an.

Die missverstandenen Helden der Hundewelt

Geschirre sind also nicht der Feind. Sie sind so etwas wie die verkannten Helden der Hundewelt, die auf ihren großen Auftritt warten. Der Schlüssel liegt darin, zu verstehen, wann und wie man sie effektiv einsetzt.

Das Training mit einem Geschirr erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl. Es ist so, als würde man einer Katze das Abklatschen beibringen. Es ist möglich, aber man braucht Geduld und den richtigen Ansatz. Schau mal Die 5 besten Schritte, um Ihren Hund an das Tragen eines Hundegeschirrs zu gewöhnen für Tipps zum Gurttraining, die tatsächlich funktionieren.

Aber was ist mit der Kontrolle?

Kontrolle ist das A und O beim Hundetraining, und seien wir ehrlich, ein Geschirr kann sich manchmal wie ein Spiel mit einem Joystick anfühlen, der nicht richtig reagiert. Aus diesem Grund haben Trainer oft eine Hassliebe zu ihnen.

Mit dem richtigen Geschirr (z. B. einem Front-Clip) und den richtigen Trainingstechniken können Sie Ihren Hund jedoch genauso effektiv führen. Es ist wie ein Upgrade auf eine Konsole mit besseren Controllern. Einen Vergleich der Geschirrtypen finden Sie unter Welches Hundegeschirr ist das beste für Ihren Hund?

Die Wahl des richtigen Gurtzeugs: Eine Suche

Nicht alle Gurtzeuge sind gleich. Das richtige zu finden, ist wie die Suche nach dem Heiligen Gral. Es erfordert Recherche, Geduld und manchmal auch ein bisschen Glück.

Ein gut sitzendes Geschirr kann das Spiel für Sie und Ihren Hund verändern. Es geht um Komfort, Sicherheit und Eignung für Ihre Trainingsziele. Einen Leitfaden für die Auswahl des perfekten Geschirrs finden Sie unter Wie kaufe ich ein Hundegeschirr?

Die Umarmung des Geschirrs: Die Reise eines Trainers

Letztendlich geht es darum, was für Sie und Ihren pelzigen Freund am besten geeignet ist. Als Ausbilder ist es unsere Aufgabe, Sie zu beraten und Ihnen zu helfen, sich im riesigen Meer der Heimtierprodukte zurechtzufinden.

Geschirre können, wenn sie richtig ausgewählt und eingesetzt werden, ein wertvoller Teil Ihres Trainingsinstrumentariums sein. Der Schlüssel ist, aufgeschlossen und informiert zu bleiben und immer bereit zu sein, etwas Neues zu lernen.

Schlussfolgerung

Warum also die langen Gesichter der Hundetrainer, wenn Geschirre ins Spiel kommen? Es ist keine Verachtung, sondern die Sorge, das richtige Werkzeug auf die richtige Weise einzusetzen. Mit dem richtigen Geschirr und dem richtigen Training kann Ihr Hund die Freiheit genießen, zu erkunden und gleichzeitig gute Manieren lernen. Das ist eine Win-Win-Situation!